Lernforum Böblingen Die Facheinrichtung für individuelle, lerntherapeutische Förderung Die Facheinrichtung für individuelle, lerntherapeutische Förderung Kurse auch für begabte und hochbegabte Grundschüler und Spezialkurse zum Übertrittstraining.
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Mein neues Schülerarbeitsbuch Spielend zu guter Rechtschreibung zeigt Ihnen dafür mustergültige Förderansätze.
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Helmut Dast
 
 
Die Ursachen


Die ersten Anzeichen für Rechenschwäche können bereits im Kindergartenalter auftreten. Beobachtungen haben gezeigt, dass Kinder, die eine RS entwickeln, bereits in diesem Alter keine Spielzeuge bzw. keine Spiele mögen, die das räumlich-visuelle Vorstellungsvermögen beanspruchen (z.B. Bauklötze, Lego, Memory, Puzzles). Kinder mit RS verwechseln häufig oben und unten, links und rechts und finden sich manchmal nur schwer im Raum zurecht. Sie scheinen auch keine Vorstellungen von Größen- und Mengenverhältnissen zu haben, Vergleiche wie länger - kürzer, größer - kleiner, mehr - weniger usw. fallen ihnen schwer.

Vermehrtes Üben führt bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen meist nur zu weiteren Misserfolgen, frustriert sie und wirkt sich unter Umständen negativ auf ihr Selbstwertgefühl aus. Rechenschwäche ist nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen, sondern auf ein Ursachengeflecht, das individuell sehr unterschiedlich sein kann.

Ursache kann eine Beeinträchtigung des Kindes in der taktil-kinästhetischen (tasten, berühren, spüren, sich bewegen), visuellen (sehen) und/oder auditiven (hören) Wahrnehmung und/oder der Konzentration sein. In diesen Fällen wird von Teilleistungsschwächen gesprochen.

Es gibt auch schulische Faktoren, die eine Dyskalkulie begünstigen. Zu diesen Faktoren zählen ein häufiger Lehrerwechsel in den ersten Schuljahren, unklare Rechenlernmethodiken, ein Mangel an konkretem Handeln im Mathematikunterricht, ungeschickt eingesetzte Veranschaulichungsmittel, einkanaliges Lernen, Größe und Struktur der Klasse und viele weitere Faktoren. Darüber hinaus können psychische Belastungen innerhalb der Familie zur Entstehung einer Rechenschwäche beitragen.

Bitte machen Sie sich auch folgende Punkte klar, auf die ich in Vorträgen an Schulen immer wieder hinweise:

Mathe Schwächen sind oft:

1. Stoffbedingt:
Bei Mathematik wird dies oft besonders stark geleugnet, da Mathematik doch so einfach und so klar ist, vor allem in der Grundschule. Für Kinder ist dies nicht unbedingt so und man muss Ihnen Zeit geben mathematisches Denken zu lernen. Mathefehler von Kindern sind oft nicht Fehler aus Unkonzentriertheit, Leichtsinn oder Denkfaulheit, sondern Fehler aus anderem Denken, das sich die Kinder angeeignet haben, zum Beispiel auch aus falschen Schlüssen aus Übungsaufgaben und aus falschen Schlüssen aus Unterrichtsinhalten, die in der Lernzielplanung der Lehrerin , des Lehrers natürlich nicht angelegt waren. Offene Gegenplanung gegen vom Stoff her angelegte und darin enthaltene mögliche falsche Schlüsse wird aber in der Regel in der Schule nicht betrieben, denn die meisten Kinder "verstehen es ja".

2. Didaktogen:
Die Lehrpläne berücksichtigen bis heute die einzeln Hirnreifungsstufen bis zum Lebensalter 10,5 bis 12 (große individuelle Unterschiede) nicht in adäquater Weise. (Reifeverzögerungen von zwei bis drei Jahren sind durchaus normal, was neuere Forschungsarbeiten an der PH Schaffhausen (Schweiz) ergeben haben.)

3. Methodenbedingt:
Die Zusammenhänge, die die Schüler in Ihrer Vorstellungswelt aufbauen und nach denen sie Mathe-Aufgaben lösen, sind oft nicht sachgerecht. Dies für jedes einzelne Kind mit Mathe-Schwächen exakt zu erfassen, dafür fehlt den Lehrern oft die Beobachtungsgeduld und bei dem heute stärkeren Druck, dem auch die Lehrer ausgesetzt sind, schlichtweg die Zeit. Grundsätzliche Schwierigkeit ist die Zuordnung von Sachverhalten aus der Umwelt, die zu quantifizieren anstehen, zu den Grundrechenarten plus, minus, mal, geteilt.

4. durch ein in der Alltagskommunikation mit dem Kind nicht auffallendes sprachliches Defizit bedingt:
Eine Rechenschwäche kann durch die mangelnde Fähigkeit Sachverhalte sehr korrekt sprachlich zu erfassen, (Voraussetzung zur Mathematisierung von Sachverhalten) mitverursacht sein, selbstverständlich wirkt sich auch eine Leseschwäche auf Mathematikleistungen aus.

Einige Beispiele wie mangelnde Sprachbeherrschung oder auch mangelnde Begriffsklarheit (oft weil die Schule die Begriffe nicht kindgerecht klar gemacht hat!) sehr schnell die beim Kind eventuell beobachtbaren etwas geringeren mathematischen Findigkeiten fälschlicherweise als verminderte Allgemeinintelligenz erscheinen lassen, seien hier kurz gezeigt:

Bei einem Kind, das bei uns in der Dyskalkulietherapie war, wurde der Zahlenraum zwischen 100 und 1000 in der Schule neu eingeführt.
Die erste Aufgaben waren: 10-er und 100-er Schritte auf und ab zu "gehen". Das Kind hatte auch verstanden, dass zwischen 530 und 580 genauso viele Zehner liegen, wie zwischen 30 und 80. Das heißt, das Kind hatte korrekt verstanden, dass zum Beispiel die 530 eine Zahl ist, die folgendermaßen in unserem Zehnersystem gebündelt ist: 5 H + 3 Z +0 E.
Dann aber kamen im ersten Mathetest nach der Erweiterung des Zahlenraums bis 1000 auch Aufgaben der folgenden Art:
Gegeben ist die Zahl 773, gehe fünf Zehnerschritte weiter. Das Kind hat völlig selbstverständlich folgende Lösung präsentiert: 773, 780, 790, usw.
Es hätte allerdings schreiben sollen: 773 - 783, 793, usw.
Das heißt, dem Kind war nur der Unterschied zwischen dem Begriff "Zehnerschritt" und "Zehnerzahl" nicht klar, weiter nichts.

Dass viele rechenschwache Kinder durchaus mathematische Zusammenhänge fast(!) genauso schnell verstehen können wie jedes andere Kind, wenn man sich die Mühe macht, zuerst(!) einmal ihr Denken zu verstehen, ist leider vielen Lehrern immer noch ein etwas befremdender Gedanke. (Es hat sich allerdings
in den letzten Jahren hier vieles gebessert, was erfreulich ist.)

Das Beispiel: Es ist das gleiche Kind, die gleiche Klassenarbeit:
Es wurden 10 Hunderterzahlen vorgeben, fünf links auf dem Blatt, fünf rechts. Bei den fünf auf der linken Seite musste der "Nachbarhunderter", bei den fünf rechts der "Nachbarzehner" gefunden werden. Auch diese Aufgabe wurde mit "Bravour" gelöst, bei den zu findenden "Nachbarhundertern" war keine einzige Falschlösung dabei. Bei den zu findenden "Nachbarzehnern" rechts auf dem Blatt waren alle Aufgaben als falsch angestrichen. Warum? Das Kind hatte Lösungen nach folgendem Schema präsentiert:
50 - 657 - 60 // 70 - 473 - 80 usw. Das Kind hat "konsequenterweise" die Hunderter nicht nochmals mit aufgeschrieben*, es waren ja die "Nachbarzehner" verlangt, ohne zu bedenken, dass die 50 zwar eine benachbarte Zehnerzahl zu 657 ist, aber keine unmittelbar benachbarte Zehnerzahl, was bei Schulaufgaben dieser Art stets gemeint ist, also ist beim ersten Beispiel nur die 650 als Vorgängerzehnerzahl und die 660 als Nachfolgerzehnerzahl als Lösung akzeptabel und dass die Lehrerin dafür 0 Punkte vergeben hat, ist ebenfalls "korrekt". Mehr aber auch nicht, denn das Kind fühlt sich zu Unrecht bestraft und was noch schlimmer ist: missverstanden und sein Gefühl treibt es jetzt, lieber seiner mathematischen Denkfähigkeit, hier im speziellen Fall seinem Leseverständnis, zu misstrauen.

*Das Kind hätte bedenken müssen (kann man das wirklich verlangen von einem Kind), dass, wenn es die
6 auf den Hunderterpositionen nicht nochmals hinschreibt, seine Lösung auf die oben dargestellte Weise von der Lehrkraft "falsch" gelesen wird, dass also zwingend gelesen wird: 50 = Zehnernachbar zu 657: nächster Zehnernachbar = 60 und nicht was das Kind eigentlich gemeint hat: 650 - 657 - 660.

Im Oktober 2010 ist erschienen:


Helmut Dast: Rechenprobleme überwinden

Mengen erfassen. Rechenvorgänge sehen und verstehen.

Preis: 19,95
Für die Grundschule und die Lerntherapeutische Praxis.
Lehrplanübergreifendes Integrations- und Fördermaterial.
Die Bände für die Klassen 2-4 folgen.
Das Buch können Sie direkt  hier bestellen >
Weitere Informationen über das Buch erhalten Sie  hier >>

Lernforum Böblingen zusammen mit dem Hebäcker Verlag
Helmut Dast: Rechenprobleme überwinden



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